Die Herausforderungen eines KIS-Wechsels im Gesundheitswesen

In der modernen Gesundheitsbranche spielen Krankenhausinformationssysteme (KIS) eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung von Patientendaten, Prozessen und Ressourcen. Doch der Wechsel von einem KIS zu einem anderen birgt erhebliche organisatorische, fachliche und technische Herausforderungen. Eine Studie von Roland Berger hat diese Herausforderungen genauer untersucht, und in diesem Blogpost werden wir einen tieferen Einblick in die Ergebnisse dieser Studie nehmen.

Fehlende Personalkapazitäten

Die befragten Krankenhäuser erachten fehlende Personalkapazitäten als die größte Herausforderung bei einem KIS-Wechsel. Mit einer Bewertung von 3,7 Punkten auf einer Skala von 1 bis 4 zeigt dies, dass die IT-Abteilungen bereits durch den Regelbetrieb und bestehende Projekte stark ausgelastet sind. Diese Situation wird durch den anhaltenden Personalmangel weiter verschärft. Die Bewältigung eines KIS-Wechsels erfordert zusätzliche Ressourcen und Fähigkeiten, die oft nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind.

Anpassung bestehender Prozesse

Eine weitere Herausforderung besteht darin, bestehende Prozesse an das neue KIS anzupassen. Mit einer Bewertung von 3,3 Punkten zeigt sich, dass die Ist-Prozesse oft nicht ausreichend dokumentiert sind, was die Ableitung von Soll-Prozessen erschwert. Zudem müssen wichtige Entscheidungen hinsichtlich der Standardisierung von Systemprozessen oder der Individualisierung von Klinikumsprozessen getroffen werden. Die richtige Balance zu finden, kann eine komplexe Aufgabe sein.

Interoperabilität

Die Vernetzung des neuen KIS mit klinischen Subsystemen über standardisierte Schnittstellen wird ebenfalls als große Herausforderung wahrgenommen, mit einer Bewertung von 3,1 Punkten. Die nahtlose Integration von verschiedenen Systemen und die Gewährleistung einer reibungslosen Kommunikation zwischen ihnen erfordert technische Expertise und Planung.

Weitere Herausforderungen

Die Studie von Roland Berger nennt auch andere Herausforderungen im Zusammenhang mit einem KIS-Wechsel, darunter:

  • Fehlende fachliche/technische Kompetenz
  • Kultur- und Change-Management
  • Sicherstellung des laufenden medizinischen Betriebs und Verhinderung von Systemausfällen
  • Projektsteuerung- und Management
  • Datenmigration vom Alt- auf das Neusystem
  • Mitarbeiterschulungen

Diese Herausforderungen verdeutlichen, dass ein KIS-Wechsel im Gesundheitswesen nicht nur technische Aspekte betrifft, sondern auch tiefgreifende organisatorische Veränderungen erfordert.

Fazit

Ein KIS-Wechsel im Gesundheitswesen ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, von Personalmangel über Prozessanpassungen bis hin zur Interoperabilität. Eine gründliche Planung, ausreichende Ressourcen und die richtige Expertise sind entscheidend, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den IT-Abteilungen, den klinischen Teams und dem Management ist unerlässlich, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und die Qualität der Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.

Roland Berger_Krankenhaus IT-Monitor_2023-1.pdf

Innovation in der Pflege: Einführung der ORBIS Nursing epa PSYCH Funktion

In der sich rasch wandelnden Welt der medizinischen Versorgung ist die effiziente und genaue Dokumentation von Patientendaten von entscheidender Bedeutung. Dies ist besonders relevant in der psychiatrischen Pflege, wo die Bewertung des Gesundheitszustandes und die Identifizierung von Risiken eine Kernkomponente der Patientenversorgung darstellen. Hier kommt die neueste Funktion „ORBIS Nursing epa PSYCH“ ins Spiel, eine innovative Lösung von ePA-CC GmbH, die speziell für die stationäre Pflege von psychiatrisch erkrankten Patienten in Akuthäusern entwickelt wurde.

Die „ORBIS Nursing epa PSYCH“ Funktion ermöglicht es den Nutzern, sowohl auf dem Desktop als auch auf einem Tablet, Patientendaten strukturiert und effizient zu erfassen. Diese Datenerfassung erfolgt durch eine spezifische Pflege-Assessment-Methodik, die sowohl Patienten- als auch Verwandtenbefragungen sowie pflegerische Messungen umfasst.

Ein Highlight dieser Funktion ist die Unterstützung bei der Ermittlung des bestehenden Risikoprofils eines Patienten basierend auf der Bewertung seines Gesundheitszustandes. Die Befragungen können zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt werden, wobei eine spezielle Erinnerungsfunktion den Nutzer strukturiert an die nächste Erfassung erinnert. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und Bewertung, die für die Verbesserung der Pflegequalität unerlässlich ist.

Die Dokumentation gliedert sich in drei Hauptteile:

  1. epaPSYCH Assessment: Hier werden spezifische Fragen gestellt, deren Antworten als ermittelte Risiken oder Abklärungserfordernisse kategorisiert werden. Verschiedene Module wie das psychiatrische Notfallassessment, Basisassessment und das Basisassessment Plus bieten ein umfassendes Bild des mentalen Zustandes des Patienten.
  2. Anzeige der Daten zur pflegerischen Einschätzung: Alle erfassten Daten werden klar und übersichtlich in den ORBIS-Ansichten wie der Patientenkurve und Krankengeschichte präsentiert.
  3. Kundenspezifische Anpassungen: Die Möglichkeit, Hilfsmittelkataloge anzupassen und eine hausinterne Dolmetscherliste einzubinden, stellt eine zusätzliche Flexibilität sicher, die den spezifischen Anforderungen jedes Gesundheitsdienstleisters gerecht wird.

Es ist erwähnenswert, dass dieses Produkt strikt gemäß der epaPSYCH 1.1 Spezifikation entwickelt wurde und für andere Versionen von epaPSYCH nicht verwendet oder neu konfiguriert werden darf. Updates werden regelmäßig gemäß den Vorgaben von ePA-CC GmbH durchgeführt und in den gewohnten Releasezyklen ausgeliefert.

Mit der Einführung der „ORBIS Nursing epa PSYCH“ Funktion setzt Dedalus einen weiteren Schritt in Richtung einer verbesserten und individualisierten Patientenversorgung. Die klare Struktur und Benutzerfreundlichkeit dieser Funktion vereinfacht die Dokumentationsprozesse, unterstützt das Pflegepersonal bei der Risikobewertung und trägt somit zur Verbesserung der Pflegequalität bei.

Multiaxiale Diagnosenerfassung (MUAX) im ORBIS – Ein Überblick

Die Multiaxiale Diagnosenerfassung (MUAX) ist ein Modul im ORBIS, dem Krankenhausinformationssystem von DH Healthcare GmbH. Dieses Modul wurde entwickelt, um die Erfassung und Klassifikation von psychischen Störungen im Kinder- und Jugendalter zu unterstützen. In diesem Blogpost werden wir uns einen Überblick über dieses Modul verschaffen und seine wichtigsten Features vorstellen.

Was ist die Multiaxiale Diagnosenerfassung (MUAX)?

Die Multiaxiale Diagnosenerfassung (MUAX) ist ein Tool, das in der psychiatrischen Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt wird. Sie hilft dabei, psychische Störungen in verschiedenen Achsen zu klassifizieren und Hauptdiagnosen zu kennzeichnen.

Die Bedeutung von MUAX im ORBIS

Bevor wir uns die Funktionalitäten des MUAX-Moduls genauer anschauen, betrachten wir die Bedeutung dieses Moduls im Kontext des ORBIS-Systems.

Die wichtigsten Features des MUAX-Moduls

  1. Multiaxiales Klassifikationsschema: Das Modul unterstützt die Klassifikation von psychischen Störungen im Kinder- und Jugendalter in verschiedenen Achsen, um eine umfassende Diagnose zu ermöglichen.
  2. Kennzeichnung von Hauptdiagnosen: MUAX ermöglicht die Kennzeichnung von Hauptdiagnosen in den verschiedenen Achsen, um die Priorisierung und Abrechnung von Diagnosen zu erleichtern.
  3. Benutzerfreundliche Oberfläche: Die Software bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die die Eingabe und Verwaltung von Diagnosen erleichtert.
  4. Automatische Speicherung mit Scheinbezug: Diagnosen werden automatisch mit ihrem Scheinbezug gespeichert, was die Nachverfolgung und Berichterstellung erleichtert.
  5. Diagnoseübernahme aus Vorerfassungen: MUAX ermöglicht die Übernahme von Diagnosen aus vorherigen Aufzeichnungen des Patienten.
  6. Fehlererkennung und -meldung: Das Modul erkennt Fehler, wenn versucht wird, bereits vorhandene Hauptdiagnosen zu überschreiben, und gibt entsprechende Meldungen aus.
  7. Anpassung an Systemeinstellungen: MUAX passt sich den Systemeinstellungen des Krankenhauses an und ermöglicht so eine flexible Nutzung.

Die Multiaxiale Diagnosenerfassung (MUAX) im ORBIS bietet Ärzten und medizinischem Personal eine leistungsstarke Unterstützung bei der Diagnosestellung und Klassifikation von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Mit benutzerfreundlichen Funktionen und automatischer Speicherung erleichtert es den Workflow im Krankenhaus und trägt dazu bei, eine umfassende und genaue Diagnose zu stellen.